Mit Schneeschuhen zur Burgenwelt Ehrenberg in Reutte

Die Wehrbauten und eine Videoanimation zur Burgenwelt Ehrenberg in Reutte geben einen guten Überblick über die Festungs- und Belagerungsbauten, die seit dem 13. Jahrhundert errichtet und immer wieder erweitert wurden. Die Festung war eine wichtige Zollstation am Fernpass, der die südliche von der nördlichen Handelsroute trennte. Die Zollstation brachte gute Einnahmen und war daher eine sehr lukrative Investition. Immer wieder wurde sie als Sicherheit für Kredite verwendet.

Nicht nur wegen der guten Einnahmen sondern auch war wegen ihrer strategisch wichtigen Stellung war die Burgenanlage immer wieder Angriffen mit tausenden von Soldaten ausgesetzt. Mit fortschreitender Waffentechnik gelang es mehrfach, die Festung zu erobern, bis sie dann wieder zurückerobert und mit Bollwerken erweitert wurde, um erneute Angriff besser abwehren zu können.

Über eine 400 m lange Seilhängebrücke, die highline179 genannt wird, gehen wir hoch über der Fernpassstrasse 179 hinüber auf die andere Talseite. Die Hängebrücke verbindet die Burg Ehrenberg und das Fort Claudia. Der Weg ist nichts für diejenigen, die Höhenangst haben. Dort besuchen wir das Fort Claudia, von wo aus die Burg Ehrenberg beschossen wurde, nachdem die Kanonentechnik so verbessert war, dass die Burg über das Tal hinweg beschossen werden konnte. Dies führte dann dazu, dass die Festung wieder eingenommen werden konnte.

Erst als die Kosten der Festungsanlage im 18. und 19. Jahrhundert in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu der strategischen Bedeutung der Festung stand, wurde die Burgenanlage aufgegeben und dem Verfall preisgegeben. Im 20. Jahrhundert wurden dann erhebliche Erhaltungsarbeiten an der Anlage durchgeführt. Heute ist die Burgenwelt mit ihrer spektakulären Hängebrücke ein Anziehungspunkt für Ausflügler und Touristen.