Jour Fix: jeden Mittwoch ab Nachmittag frei für die Familie

Life Science – 11 Tipps für ein glückliches Leben

Tipp Nr. 2:
Jour Fix: jeden Mittwoch ab Nachmittag frei für die Familie

Die soziale Gesundheit ist eine wichtige Komponente für seinen eigenen Lebenserfolg und sein Glücklich-Sein. Gerade in den Zeiten, in der die Familie heranwächst, steht man auch im beruflichen Aufbau. Man hat Schwierigkeiten, das eine und andere in der gewünschten Intensität auszuleben. Man ist meist versucht, der beruflichen Komponente den Vorzug zu geben und die Beziehungen zu Partner und Familie zurückzustellen. Dies rächt sich und man wird später mit Wehmut feststellen, dass die Kinder schon groß sind und man sich kaum mehr an ihre Kindheit und Jugend erinnern kann, weil der Beruf einen voll eingenommen hat. Hieraus erkennt man, dass diese familiären Situationen unwiederbringlich verloren sind, dagegen berufliche Erfolge auch später noch realisierbar gewesen wären. Aus dieser Erkenntnis heraus sollte man sich eine feste Zeit für die Familie einräumen und dieses Zeitfenster gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und Geschäftspartner auch vehement verteidigen. Wie oben dargelegt, kommt es für den eigenen Erfolg ohnehin nur auf die eigene Haltung und Authentizität an, so dass man seine Bedürfnisse, den Jour-fix einzuhalten, überzeugend vermitteln kann.

Als Jour-Fix bietet sich die Mitte der Woche, nämlich Mittwoch an. Dann hat man die Möglichkeit, den eingeplanten Freiraum vorzubereiten und Kollegen, Vorgesetzte und Geschäftspartner zu überzeugen, dass im Rest der Woche die anstehenden Arbeiten noch erledigt werden können.

Beispiel:
Herr Huber war 37 Jahre alt, als er stellvertretender Marketingleiter in einem Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern wurde. Nach seinem Hochschulabschluss war er zu diesem Zeitpunkt sieben Jahre im Beruf und hatte große berufliche Pläne. Die Unternehmensleitung öffnete ihm alle Wege zum Erfolg, so dass er im Unternehmen noch viele ungeschöpften Potenziale hatte. Deshalb war er sehr stark motiviert und ging mit vollem Einsatz seiner Tätigkeit im Unternehmen nach.

Herr Huber war zu diesem Zeitpunkt seit fünf Jahren verheiratet und hatte zwei Kinder im Alter von vier und zwei Jahren. Er sah, wie schnell sich die Kinder entwickelten und bedauerte es, dass er diese Entwicklung eher nur als Zaungast miterleben konnte, weil ihn sein Beruf so massiv in Anspruch nahm. Auch die vermehrten Enttäuschungen seiner Frau verspürte er, wenn er wieder ein Abendessen in Familie absagen musste, das seine Frau vorbereitet hatte, damit man wieder so zusammenkommt, wie dies in früheren Zeiten einmal der Fall war und man dabei auch viele Familienangelegenheiten besprechen hätte können.

Um diesen Konflikt zu lösen, vereinbarte er mit seiner Frau, dass er 1 1/2 Tage in der Woche nur für die Familie da ist, und zwar Mittwoch Nachmittag und Sonntag. Dies vereinbarte er auch mit der Unternehmensleitung, die ihn dabei unterstützte. Seine Sekretärin wusste, dass sie keinen Termin für Herrn Huber für Mittwoch Nachmittag zusagen konnte und dieser zu diesem Zeitpunkt auch nicht telefonisch erreichbar war. Die Gründe, warum Herr Huber am Mittwoch Nachmittag nicht verfügbar war, waren allen Kollegen bekannt.

Während dieser Zeit, also am Mittwoch Nachmittag und am Sonntag, hatte Herr Huber sein Mobiltelefon ausgeschaltet und rief auch keine Emails ab. Er konzentrierte sich voll auf die Familie und erlebte als Familienmitglied die Entwicklung zentral mit. Die Beziehung zu seiner Frau blieb weiterhin gut und wurde sogar noch stärker als bisher. Auch zwischen den Kindern und Herrn Huber bildete sich eine echte Vater-Kind-Beziehung mit einem tiefgründigen Fundament.

Erst viel später wurde Herrn Huber bewusst, welch großen Vorteile er für sein Leben und seinen Beruf hierdurch erlangt hatte. Im Unternehmen war er stets ausgeglichen und wurde verstärkt gerufen, wenn es um die Lösung innerbetrieblicher Konflikte ging. Aus der Beziehung zu seiner Frau schöpfte er sehr viel persönlichen Gewinn und sah, welch zerstörerische Energien bei Kollegen frei wurden, die sich in Trennung mit ihrem Lebenspartner befanden und wie negativ sich dies auf die berufliche Karriere auswirkte. All das konnte er vermeiden. Als die Kinder in die Pubertät und damit in eine ganz schwierige Phase für die gesamte Familie gekommen waren, wurde Herr Huber kraft seiner guten Beziehungen zu seinen Kindern stets auch als persönlicher Berater und Coach angenommen und konnte damit den persönlichen Lebensweg seiner Kinder in dieser wichtigen Lebensphase stets aktiv und positiv mitformen.

All diese Errungenschaften führten dazu, dass Herr Huber im Unternehmen als eine solch starke Persönlichkeit angesehen wurde, weil sein persönliches Glück sein gesamtes Handeln prägte. Dies führte dazu, dass er weiterhin großen beruflichen Erfolg hatte und mit 50 Jahren zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens gewählt wurde.