Die vier Säulen der Gesundheit

Der Begriff Life Science umschreibt die Wissenschaft, was notwendig ist, um so gut als möglich mit seinem Leben zurecht zu kommen und glücklich und zufrieden zu sein. Entscheidend ist, dass man die vier Säulen der Gesundheit versteht und seinen Lebensstil immer mehr an den Notwendigkeiten ausrichtet, die diese vier Säulen fester und stabiler machen. Die vier Säulen der Gesundheit umfassen

  • die körperliche Säule der Gesundheit,
  • die psychische Säule der Gesundheit,
  • die soziale Säule der Gesundheit und
  • die existenzielle Säule der Gesundheit.

Der ganzheitliche Gesundheitsbegriff umfasst den Menschen insgesamt, also nicht nur mit seiner körperlichen Gesundheit. So ist Gesundheit nach der Definition der WHO ein „Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“ Gesundheit ist daher mehr als nur das Fehlen von Krankheit. Gerade wie man aus den psychosomatischen Störungen weiß, wirken sich solche Störungen erheblich negativ auf die körperliche Gesundheit aus. Deshalb ist ein Mensch nur dann gesund, wenn seine vier Säulen der Gesundheit stabil und kräftig sind.

Die körperliche Gesundheit

Bei der körperlichen Gesundheit geht es um die Beschaffenheit und Funktion des Körpers.

Das Verständnis für die körperliche Gesundheit ist am Größten, denn die meisten Menschen verstehen unter dem Begriff der Gesundheit das Fehlen von körperlichen Krankheiten, wie z.B. fiebrige Infektionskrankheiten, Zuckerkrankheit, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Krebs. Eine in diesem Sinne körperliche Gesundheit setzt im körperlichen Sinne voraus, dass der Körper so gebraucht wird, wie er sich durch die millionenjahrelange Evolution entwickelt hat. Entwickelt hat er sich zu einem Körper mit aufrechtem Gang und einem großen Maß an Bewegung und körperlicher Aktivität. Vor allem in der Neuzeit wird der Körper aber in völlig anderem Maße verwendet, als dafür, wofür er sich entwickelt hat. Dies führt zwangsläufig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Die psychische Säule der Gesundheit steht für das Denken, Fühlen und Verhalten. Wie wichtig eine gute psychische Gesundheit ist, sieht man anhand der Psychosomatik und des Stresses.

Die soziale Gesundheit

Die soziale Säule steht für die Einbindung des Menschen als soziales Wesen in Sozialstrukturen wie Familie, Beruf und soziales Umfeld. Jeder Mensch, der eine mehr, der andere weniger, sucht die Einbindung in soziale Einheiten. Für den einen steht die Familie als soziale Einheit im Vordergrund, für den anderen die Einbindung in die soziale Einheit seiner beruflichen Tätigkeit. Fehlen solche Einbindungen, führt dies zu Mangelerscheinungen, zu psychischer Instabilität, zum Verlust seiner eigenen Balance. Insbesondere dann, wenn eine soziale Einheit zerbricht, beispielsweise die Familie durch eine Scheidung oder die soziale Einheit im Berufsleben durch Kündigung oder durch Insolvenz des Arbeitgebers, merkt man, wie sehr man unter dieser Veränderung leidet. Psychische Störungen können hier sehr schnell zu körperlichen Beeinträchtigungen bis hin zu schweren Krankheiten führen.

Die existenzielle Gesundheit – Spiritualität

Die existenzielle Gesundheit steht für den inneren Weg, den Sinn und Wert, den man seinem Lebenswert und meinen Lebenszielen beimisst. Dabei steht die Frage auch nach den Werten, die für einen wichtig sind und ihnen den Sinn vermitteln. Sinn– und Wertefragen haben dabei aber keine Einteilung in Kategorien wie gut oder schlecht. Denn die wirklichen Werte im Leben und der wirkliche Sinn erschließt sich einem erst dann, wenn man es erreicht hat, sich von einer solchen Kategorisierung zu befreien.

Die existenzielle Gesundheit kann auch als Spiritualität bezeichnet werden. Spiritualität hat jedoch nichts mit Glauben und Religion zu tun, sondern mit der Fähigkeit Sinn– und Wertefragen des Lebens zu erfassen und immer mehr zu verstehen. Allerdings lassen sich Sinn-Antworten direkt aus der Philosophie und den Religionen finden und diese stellen eine der wichtigsten Quellen hierfür dar.

Die Spiritualität hat eine solch überragende Bedeutung für die Gesundheit im ganzheitlichen Sinne, so dass diese an erster Rangstelle der Bedeutung steht. Die Tatsache, dass die existenzielle Gesundheit hier erst im Gliederungspunkt 4 beschrieben ist, liegt daran, dass die überragende Bedeutung der existenziellen Gesundheit erst zuletzt, also erst mit zunehmender Reife und Lebenserfahrung erkannt wird. Wer die Frage des Sinns seines Tuns und seines Lebens für sich beantworten kann, ist psychisch und körperlich resistenter. Ferner sucht er um so weniger sein Glück in gesundheitsschädigenden Exzessen wie Drogen und Alkohol, sondern in den positiven Beziehungen zu den anderen Menschen, die durch ein hohes Maß an Mitgefühl erreicht werden. Zuneigung wird durch Zuneigung erwidert, so dass weder psychische Spannungen, noch Spannungen in den sozialen Beziehungen dauerhaft entstehen. Treten Spannungen auf, können diese schnell beseitigt werden. Und schließlich ist derjenige, der über eine gute existenzielle Gesundheit verfügt nicht selbstmordgefährdet.

Die existenzielle Gesundheit wirkt sich auch direkt und positiv auf die körperliche, psychische und soziale Gesundheit aus. Die innere Zufriedenheit und Stabilität führt dazu, dass Depressionen und Neurosen nicht entstehen und zudem das Immunsystem des Körpers gestärkt wird.