Tourentipps für die schönsten Berg- und Wandergebiete Siziliens

Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer. Alle Völker und Kulturen haben sich hier im Laufe der letzten 3000 Jahre niedergelassen, allen voran die Griechen, die Phönizier, die Karthager und natürlich die Römer. Wer einmal Sizilien als Wanderinsel erlebt hat, den lässt diese Insel nicht mehr los. Hier kann man ganzjährig zwischen farbenprächtiger Vegetation bei herrlichem Wanderwetter unterwegs sein. Wir wandern auf den schönsten Wanderwegen und genießen dabei die Vielfalt der Landschaften, wie den Ätna, die hohen im Osten und Norden ins Meer fallenden Felshänge und die schönsten Wanderwege im Westen bei Palermo oder im Norden in der Madonie sowie im Nebrodi- und Peloritani-Gebirge. Diese Gebirge sind eine Fortsetzung des Apennin.

Wanderungen auf Sizilien sind ganzjährig gut machbar.  Man sollte aber etwa im Januar oder Februar darauf achten, nicht zu hoch hinauf zu kommen, da hier tatsächlich oberhalb von 1000 m mal Schnee liegen kann. Dieser bleibt nicht lange liegen, aber die Sizilianer sind sehr stolz, dass es bei ihnen auch Schnee geben kann.

Wer auf Sizilien wandert sollte eine gute Orientierungsgabe mitbringen. Erst langsam entdecken die Sizilianer ihre Insel auch als Wanderinsel. Wegweiser sind vielfach nicht vorhanden oder spärlich. Wanderungen außerhalb der Naturparks haben den Nachteil, dass ausgewiesene Wanderwege oftmals durch Tore versperrt sind. Deshalb bieten sich Wanderungen vor allem in den Naturparks an, und davon gibt es einige und sehr große, wie insbesondere die Madonie.

Selbst in dem von Touristen viel besuchten Naturpark Etna hat man zwar die Wanderwege gut ausgebaut, dabei aber die Wegweiser “vergessen”, so dass man sich schnell und weiträumig verlaufen kann.

Die sonstigen Wege sind vielfach Eselswege und die Sizilianer sind mit der Zunahme der Motorisierung von den Eseln auf das Auto umgestiegen und die vormaligen Eselswege sind vielfach überwuchert oder einfach zu Asphaltstraßen gemacht worden. Wer aber das Abenteuer “Wegfindung” auf sich nimmt, wird ob der Schönheit der Landschaft reichlich belohnt. Wir haben uns arrangiert und als wichtige Ausrüstung für unsere Wanderungen neben einem guten Schuhwerk und einer langen Hose eine Gartenschere dabei, die wir als Wanderschere bezeichnen. Vor allem ab Frühherbst sind viele Wanderwege mit Brombeer- und Rosentrieben weitläufig übersäht, so dass wir früher oftmals umgekehrt sind. Mit einer Wanderschere ist jetzt auch auf diesen Wegen ein gutes Durchkommen.

Auf ausreichenden Wasservorrat ist großer Wert zu legen, da die gastronomischen Gelegenheiten, seinen Wasservorrat aufzufüllen, sehr spärlich sind. Zwar gibt es vor allen in den Naturparks zahlreiche Wasserquellen, von denen wir gerne trinken. Aber wer Sizilien nicht gut als Wanderer kennt, sollte davon Abstand nehmen und lieber auf mitgeführtes Wasser zurückgreifen. 

Wer in der wärmeren Jahreszeit unterwegs ist, sollte auf einen Sonnenschutz achten, weil viele Wanderrouten oftmals sehr lange in der prallen Sonne ohne jeglichen Schatten durch Vegetation verlaufen.

Der Osten

Ein herrliches Wandergebiet ist das Gebiet um den Ätna. Der Ätna hat am Fuß einen Umfang von mehr als 200 km. Die Wanderwege in den unteren Bereichen sind spärlich. Hier fahren die Autos und damit ist die gesamte Infrastruktur auf das Straßennetz ausgerichtet. Denn, wer echter Sizilianer ist, der fährt alles mit dem Auto. Eine Wanderkultur wie hier in Bayern oder auch in Tirol ist dort nicht vorhanden.

Einheimische nach den Wanderwegen zu fragen, ist vielfach vergebliche Mühe. Wir haben mehrmals erlebt, nachdem wir über Wanderapps schöne Wanderrouten geplant haben, dass uns Einheimische, die seit Kindheit dort lebten, fragten wo wir hinwollen. Als wir unsere Wanderroute erklärten erhielten wir dann die Antwort, dass es keinen Weg zu diesem Ort gebe und wir wurden dann auf die Fahrstraße verwiesen. Wir vertrauten aber auf unsere App und hatten jedes Mal ein sehr schönes und erfolgreiches Wandererlebnis. Wir bedauerten, dass die Einheimischen nie diese Wege in ihrer eigenen Umgebung kennengelernt hatten.

Wer schöne Wanderwege am Ätna begehen möchte, der findet auf halber Höhe vom Ätna ein wunderschönes Wandergebiet. Hier lassen sich auch gute mehrtägige Wanderungen durchführen, wie etwa eine Ätna-Umrundung, wie wir diese gemacht haben.

Der Norden

Der Norden von Sizilien bietet für Wanderer ein anderes Erscheinungsbild als die Wandergebiete im Osten und Westen. Während der Osten von Sizilien durch den Ätna und der Westen von eher hügeligen Landschaften beherrscht wird erheben sich im Norden die höheren Berge Siziliens und bieten zahlreiche Wandermöglichkeiten von einfachen bis schwierigen Wanderungen. Besonders schön sind hier Wanderungen im Naturpark Madonie. Wir lieben besonders die Madonie, da wir dort im Parco delle Madonie unsere Niederlassung haben.

Der Nord-Westen im Gebiet um Palermo

Palermo liegt an der Nordküste von Sizilien, aber schon ziemlich im Westen. Palermo ist ein idealer Stützpunkt für einen längeren Aufenthalt. Einmal ist hier die äußerst geschichtsreiche Altstadt mit dem Normannendom mit den Königsgräbern insbesondere von Friedrich II., dem Palazzo Reale, dem Teatro Massimo, dem Hafen mit seinem großen Lungomare oder dem Balleró, einem sehr lebendigen Markt.

Im Ort selbst gibt es den Monte Pellegrino, auf den ein schöner Wanderweg hinaufgeht, auf den man aber auch mit dem öffentlichen Bus hinauffahren kann. Dort ist die Grotte und Kirche der Heiligen Rosalie. Und hier startet der 185 km lange Rosalia-Pilgerweg. Und im Hinterland gibt es sehr viele Wanderwege für schöne Wanderwege.

Eolische Inseln

Die Liparischen Inseln – oder auch Äolische Inseln genannt – liegen im Tyrrhenischen Meer westlich des Stiefels, nämlich der sogenannten Apenninhalbinsel und nördlich des sizilianischen Festlandes. Sie bilden eine Inselgruppe, einen Archipel aus vulkanischen Erhebungen. Zur Inselgruppe zählen sieben bewohnte Inseln, die allesamt zur italienischen Region Sizilien gehören. Die Liparischen Inseln wurden 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, weil die vulkanischen Landschaften der Inseln klassische Gegenstände der fortdauernden Untersuchung der Vulkanologie weltweit darstellen. Ein ständig aktiver Vulkan ist der Stromboli auf der gleichnamigen Insel Stromboli. Der Vulkan auf der Insel Vulcano ist derzeit ruhig, war aber vor 200 Jahren aktiv. Die Inseln werden laufend vulkanologisch erforscht.

Übersicht über die europäischen Bergregionen