Kreativitätsmanagement

Wie sich z.B. im technischen Bereich in der Wirtschaft zeigt, können moderne Unternehmen und Volkswirtschaften im Wettbewerb auf Dauer nur bestehen, wenn sie ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit besitzen. Eine solche Innovationsfähigkeit ist aber nicht allein auf den technischen Bereich beschränkt, sondern umfasst die gesamte Organisation eines Unternehmens und damit die Unternehmensführung. Auch die Führung des eigenen Lebens bedingt eine hohe Innovationsfähigkeit. Die Führung von Unternehmen, ihrer Mitarbeiter und aller damit in Verbindung stehender Beziehungen, wie z.B. Kunden, Lieferanten, Behörden und Interessensgemeinschaften bedarf daher eines erhöhten Maßes an Kreativität, um allen überraschenden und nicht überraschenden Veränderungen sachgemäß und angemessen begegnen zu können. Infolge der zunehmenden Komplexität der Unternehmensführung können viele Probleme nicht mehr mit Routine, Logik oder Rationalität gelöst werden. Dies betrifft nicht nur die Ebene der Unternehmensführung, sondern das gesamte Unternehmen, mithin alle dort arbeitenden Mitarbeiter und alle damit in Beziehung stehenden Unternehmen. Eine Organisation wird daher umso erfolgreicher sein, umso mehr es ihr gelingt, die Kreativitätspotenziale der Mitarbeiter, ihrer Kunden und Geschäftspartner zu wecken, zu aktivieren und zu nutzen. In gleicher Weise können für das eigene Leben die Kreativpotenziale naher Angehöriger oder Freunde genutzt werden.

Voraussetzungen für eine kreative Unternehmens– und Lebensführung

Eine kreative Unternehmens– und Lebensführung setzt insbesondere voraus,

  • dass eine offene und kritische Einstellung zu allen Themen besteht,
  • dass nicht nur die traditionellen Methoden des Denkens und Analysierens einen Platz bei der Entscheidungsfindung haben, sondern dass es zugelassen wird, mit neuen Denkmustern auf die Sachbehandlung von Themen heranzugehen,
  • dass ein hoher Akzeptanzgrad von Komplexität und Instabilität besteht und man oft die Komfortzone verlassen muss, um neue Wege und Erkenntnisse zu finden,
  • dass starre Hierarchien in Unternehmen und Familie abgelehnt werden,
  • dass eine Abkehr besteht von Geboten, Verboten und Sanktionen,
  • dass eine offene und ehrliche Kommunikationskultur auf der Grundlage humanistischer Werte besteht, und
  • dass Entscheidungen mit kreativitätsfördernden Ideenfindungsmethoden vorbereitet werden.

Kreativitätsfördernde Ideenfindungsmethoden

Kreativitätsfördernde Ideenfindungsmethoden sind z.B.:

  • Brainstorming: Hier handelt es sich um eine Methode, durch Sammeln von spontanen Einfällen die beste Lösung eines Problems zu finden.
  • Sequentielle Morphologie: Hier handelt es sich um eine Methode des systematischen und geordneten Denkens.
  • Synektik: Diese Methode überträgt problemfremde Strukturen und kombiniert sachlich unzusammenhängende Wissenselemente. Synektik kommt aus dem Griechischen “synechein” und bedeutet „etwas miteinander in Verbindung bringen; verknüpfen“.
  • Meditation: Mit dieser Methode wird der Geist leer gemacht in der Erwartung, dass er die Lösung von selbst erzeugt.

Abbau von Kreativitätsblockaden

Kreativität selbst ist kaum erlernbar. Sie ist in den Menschen individuell in mehr oder minder größerem Umfange vorhanden. Wie dargestellt, kann das Kreativitätspotenzial durch kreativitätsfördernde Ideenfindungsmethoden geschöpft werden. Um die Kreativität des Einzelnen aber in seiner Gesamtheit aktivieren zu können ist die Beseitigung von Kreativitätsblockaden notwendig. Kreativitätsblockaden sind z.B.

  • der Widerstand gegen Veränderungsprozesse,
  • das übermäßige Festhalten an Regeln, Geboten und Verboten,
  • das übermäßige Vertrauen in den Weiterbestand bestehender Strukturen, und
  • das Denken in Kategorien (Schwarz-Weiß-Denken).