Eines der wirksamsten Mittel zum Unglücklichwerden ist das übermäßige Anschauen von Werbung im Fernsehen oder das Anhören im Rundfunk. Zum einen stellt die Werbung einen ganz erheblichen Zeitdieb dar. Addiert man der Werbekonsum an einem verregneten Wochenende zu Hause und überlegt man, wie viel man in dieser Zeit mit seinem Lebenspartner hätte sprechen oder unternehmen oder einem Hobby hätte nachgehen können, was zu neuen Glückseinheiten geführt hätte, zeigt allein diese Gegenüberstellung, wie schädlich ein solcher Werbekonsum ist. Schlimmer noch als dieser Zeitdiebstahl ist, dass durch diese Werbung falsche Ziele geschaffen werden, die einen nicht befriedigen, sondern nur den Druck erhöhen und schon wieder befindet man sich in der Abwärtsspirale, viel Zeit aufzuwenden, um diese Dinge zu finanzieren, die einem die Werbung als notwendig oder angenehm suggerieren.
Verfolgt man diese Ziele, empfindet man zunächst eine höhere Beachtung im Leben durch andere und ein dadurch gesteigertes Selbstwertgefühl. Insoweit ist der Werbekonsum in diesem Stadium noch positiv. Man verspürt ein inneres Glück, das Motivation nach noch mehr und noch besser ist. Spätestens an dieser Stelle ist man aber in der Spirale des Konsumzwangs gefangen und tut sich zunehmend schwerer, sich hieraus befreien zu können.
Die Werbung wird mit höchsten fachmännischen Kenntnissen und Erfahrungen insbesondere aus dem Bereich der Psychologie und Gehirnforschung erarbeitet. Ziel ist, dem Betrachter ein Bedürfnis in seine Psyche einzupflanzen, das er bislang noch nicht hatte, weil er es für nicht wichtig hielt. Der Werbekonsumierende wird damit zum willenlosen Werkzeug des Werbenden. Vergleichbar ist die Werbung mit einem Jäger nach Tieren. Dieser beobachtet zunächst genau das Verhalten der Tiere um daraus zu erkennen, wo und in welcher Weise er seine Fallen aufstellen muss, um das Tier zu fangen oder zu erlegen.
Ein bester Schutz vor diesen Fallen der Werbung besteht in der Entsagung des Werbekonsums.