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Spitzbergen ist ein Archipel aus ca. 400 Inseln und Schären. Spitzbergen liegt in der Arktis und Mittelpunkt der Arktis ist der Nordpol. Von Spitzbergen zum Nordpol sind es gerade mal noch ca. 1000 km. Die Polarnacht auf Spitzbergen geht vom 26.10. bis 16. 02.
Das Gebiet der Arktis berührt Europa, Nordamerika und Asien. Spitzbergen liegt erheblich nördlicher wie Kanada oder Alaska. Die Arktis besteht im Wesentlichen nicht aus einem Festland, sondern aus dem Nordpolarmeer, das größtenteils und ganzjährig zugefroren ist. Eine der wenigen Gebiete mit Festland in der Arktis ist Spitzbergen. Der Begriff Arktis kommt aus dem Altgriechischen und heißt Bär, weil die Region der Arktis unter dem Sternbild des Großen Bären liegt. Das Gebiet der Arktis ist durch das Polarklima mit extremen Umweltbedingungen geprägt.
Erdgeschichtlich vor nicht allzu langer Zeit gesehen, nämlich vor ca. 40 bis 50 Mio Jahre war das Klima in der Arktis anders. Die Temperaturen waren warm und gemäßigt, es wuchsen Mammutbäume bis zu 50 m Höhe. Die Wassertemperaturen waren sogar teilweise subtropisch und der Salzgehalt des Nordpolarmeeres war wegen kräftiger Niederschläge so gering, dass man dieses Meer damals als Binnenmeer bezeichnen konnte.
Für ein gemäßigteres Klima in der Arktis sorgt an der Südwestküste von Spitzbergen der vorbeifließende Golfstrom, so dass hier drei Orte entstanden sind, nämlich Longyearbyen, Barentsburg und Pyramiden. Die drei Bilder zeigen Longyearbyen (links), Barentsburg (rechts) und Pyramiden (links). An der Südostküste und im Norden ist das Klima deutlich rauer.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Spitzbergen ein für alle Staaten uninteressantes Land. Lediglich der Fischfang, insbesondere der Walfang interessierte sich für diese Region. Mit der Industriealisierung änderte sich jedoch das Interesse, weil wegen der besonderen geologischen Vergangenheit die Insel über Kohlevorkommen verfügt, die von der Qualität her überdurchschnittlich gut ist. Im Hinblick auf das steigende internationale Interesse wurde im Februar 1920 in Paris der so genannte Spitzbergenvertrag geschlossen. Dadurch erhielt Norwegen die Souveränität über die Inselgruppe, den Archipel Spitzbergen. Spitzbergen war immer staatenlos und blieb dies auch nach dem Spitzbergenvertrag. Spitzbergen ist also nicht norwegisches Staatsgebiet, sondern Norwegen hat lediglich die Verwaltung. Mit dem Spitzbergenvertrag soll die friedliche Entwicklung des Archipels sichergestellt werden. Militärische Aktionen sind dort verboten. Alle Angehörige der Vertragsstaaten haben das Recht auf Arbeit auf Spitzbergen. Der Anteil nicht-norwegischer Nationalitäten ist daher auf Spitzbergen sehr hoch. Das Servicepersonal in den Unterkünften und den Gaststätten wird vielfach durch Personal aus Thailand gestellt. Spitzbergen wird seit dem Spitzbergenvertrag im norwegischen Sprachgebrauch auch Svalbard genannt, was kühle Küste heißt.
Die Orte Longyearbyen, Barentsburg und Pyramiden entstanden im Zusammenhang mit der Kohleförderung. Die Kohleförderung in Longyearbyen ist seit vielen Jahren eingestellt. Die ehemaligen Unterkünftshäuser der Minenarbeiter werden heute für die Touristen als Unterkünfte verwendet. Heute werden von der Universität in Longyearbyen internationale Forschungsprojekte koordiniert.