Kultur auf Zypern - Die Ausgrabungen von Koúrion
Koúrion
In der Ortschaft Kourion befindet sich eine der bedeutendsten
Ausgrabungsstätten Zyperns. Das antike Kourion, welches zu römischen Zeiten
Curium hieß, war das Zentrum eines Stadtkönigreiches. Kourion wurde im 12ten
Jahrhundert v. Chr. durch Achäer besiedelt. Laut Herodot kamen die Gründer
aus Argos im Peloponnes. Im Jahre 673/72 v. Chr. findet man in historischen Quellen
die erste namentliche Erwähnung Kourions. Diese faszinierende antike Stadt
liegt in eindrucksvoller Lage über dem Meer und bescherte seinen früheren
Bewohnern einen bewundernswerten Ausblick.
Kourion liegt südwestlich der Halbinsel Akrotiriou. Am besten erreicht man
Kourion mit dem Auto oder einem Sammeltaxi. Für die Begehung des sehr
umfangreichen archäologischen Parks sollte man einige Stunden einplanen.
Folgende archäologische Ausgrabungen aus unterschiedlichen Zeitperioden
findet man vor:
- Das private Haus des Eustolios mit faszinierenden und sehr gut erhaltenen,
christlichen Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert.
- Ein antikes Theater, welches in dieser Form im 2. Jh. n. Chr. angelegt wurde
und 3500 Zuschauern Raum bot.
- Eine große frühchristliche Basilika aus dem 5. Jahrhundert.
Einer Zeit, in der sich der Wandel vom heidnischen zum christlichen Koúrion
vollzog.
- Römisches Forum (Roman Agora Area)
Dieses Areal erstreckt sich über 14.000m2 und ist Teil der so genannten Akropolis
von Kourion. Dieser archäologische Teil wurde zwischen 1975-1998
ausgegraben. Unter den Ausgrabungen befinden sich Überreste von
öffentlichen Gebäuden, Denkmälern, außergewöhnlichen Privathäusern,
öffentlichen Bädern, einem Wasserwerk, Wasserleitungen, Kalköfen sowie
zahlreiche kleinere Gebäude welche zwischen dem Ende der Klassischen und
Mitte der Mittelalterlichen Periode errichtet wurden.
- Haus der Gladiatoren. Dieses luxuriöse private Haus wurde
nach den Hauptmotiven der Mosaike auf dem Fußboden benannt. Es liegt kurz
vor dem Haus des Achill.
- Haus des Achill. In diesem Haus wurden besondere Gäste
empfangen. Auf dem leider stark beschädigten Mosaik sieht man den antiken
Helden in Frauengewändern. So bekleidet hatte ihn seine Mutter Thetis unter
jungen Frauen versteckt, um ihren Sohn vor der Teilnahme am Trojanischen
Krieg zu bewahren. Doch der listenreiche Odysseus ließ die Kriegstrompete
blasen und sogleich griff Achill zu Speer und Schild und zog in den Krieg, wo
er durch einen Speer in die Achilles Verse getötet wurde.
- Das Erdbebenhaus dokumentiert das Leben jener Zeit
besonders gut, da dieses durch die Katastrophe förmlich zwischen den
eingestürzten Mauern konserviert wurde. Einige der Fundstücke kann man im
örtlichen Museum in Episkopi betrachten. Bei dem Erdbeben, welches im Jahre
365 n. Chr. stattfand, kamen drei Erwachsene, ein zwölfjähriges Kind sowie
ein Esel ums Leben.
Bilderreise
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