Konfliktmanagement

Konflikte gehören zum Leben wie extreme Wetter zur Natur, wie z.B. Sturm, Hagel, Hitze, Blitze, Donner und Regen. Dies bedeutet, dass die Existenz von Konflikten positiv verstanden werden muss. Konflikte sind Vorgänge der Veränderung. Sie müssen als Chancen verstanden werden, die Sicht der Dinge und damit die eigenen Verhaltensweisen zu verstehen und vielleicht zu ändern. So wie die Natur in einem überhitzten Sommer zu ihrem Schutz hin und wieder eines „reinigendes Gewitters“ bedarf, bedarf es auch in guten Beziehungen hin und wieder eines solchen. So wie schlechtes Wetter vergeht vergehen auch die einzelnen Konflikte. So wie es für die Natur schädlich ist, wenn das Wetter nur schlecht ist, so ist es schädlich, wenn ein Konflikt langandauernd und ungelöst ist.

Notwendig ist die Entwicklung einer positiven Streitkultur und die Erkenntnis, dass jeder Konflikt einen persönlichen Pfad darstellt, auf dem man seinem Erfolg und seinem Lebensglück näherkommt. Eine positive Streitkultur verlangt zunächst, so objektiv als möglich die Grundlagen des Konflikts zu erforschen. Man muss hierbei nicht nur die eigene Motivation zum Streit und die eigenen unbefriedigten Bedürfnisse erforschen, sondern man muss auch mal die Perspektive wechseln und dies in gleicher Weise für die andere Konfliktpartei machen. Bereits durch das sich Hineinversetzen in die Situation der anderen Konfliktpartei wird einem oftmals sehr schnell die Anatomie des Konflikts bewusst. Aus dieser Erkenntnis heraus kann dann nach Lösungen gesucht werden, wie die frustrierten Erwartungen und Bedürfnisse jeder Konfliktpartei befriedigt werden können, d.h. wie aus einem Konflikt eine win-win-Lösung entsteht, bei der jede Konfliktpartei nach der Lösung des Konflikts besser dasteht als vorher.

Wichtig ist, dass man die Sichtweise des Konfliktpartners als eine mögliche Sicht der Dinge ansieht und sich mit dieser Sichtweise auseinandersetzt.

Hier ein paar Tipps für eine bessere Streitkultur:

  • Höre dir genau an, was der Konfliktpartner sagt und frage dich dabei, was die Ursache für die unterschiedliche Bewertung der Sache ist.
  • Wenn die Ursache der Äußerung des Konfliktpartners dein eigenes Verhalten ist, versuche mal, dich von außen zu sehen. Frage andere, ob du so oder so bist, was dir vorgeworfen wird. Du wirst zu deiner Überraschung oftmals feststellen, dass auch andere dich zu sehen. Du solltest dich dann ändern.
  • Versuche, dem Konfliktpartner deine Erwägungen genau zu schildern, warum du so ärgerlich in dieser Sache bist. Versuche, alle Emotionen aus den Erklärungen herauszunehmen, sondern deine Bedürfnisse und die Verletztheit so objektiv als möglich zu schildern. Achte bei jedem Satz darauf, dass dieser keine Beleidigungen oder Herabwürdigungen enthält.
  • Wenn ihr selbst keine Brücke findet, euch anzunähern, fragt einen Dritten, der euer Gespräch moderiert. Wichtig ist, dass der Dritte so gut als möglich neutral an die Sache herangeht, andernfalls der Konflikt nocht stärker werden würde.
  • Und ganz generell und das ist die schwerste Übung: Mache dich innerlich frei, von Kritik emotional betroffen zu sein. Sehe jeden Konflikt als Chance für die eigene Verbesserung an.