Wir gehen hinauf durch den Tiefentalgraben, der zunächst auf breitem Forstweg und dann auf schmalen Pfad durch den Wald verläuft. Immer wieder sehen wir unter uns die Benediktinerabtei Ettal, ein Kloster, das auf die Gründung durch den römisch-deutschen Kaiser aus dem Hause Wittelsbach, Ludwig dem Bayern, im Jahre 1330 zurückgeht. Ein wesentliches Motiv wird dabei gewesen sein, dass dieser Standort an dem damals sehr bedeutenden Handelsweg von Venedig nach Augsburg, der Via Imperii, befand. Hinzu kam, dass der Standort am Schluss des schwierigsten Teils des Handelsweges lag. Wer nämlich nach dem schweren und steilen Aufstieg von Oberau mit seinen Karren heil ankam, verweilte hier erstmals. Und die Schwierigkeit des Aufstiegs von Oberau bedingte, dass sich hier zahlreiche Dienstleistende niederließen, die den Handelsreisenden ihre Dienste anboten. All dies versprach nicht nur der Kirche, die für ihre Niederlassungen dominante Plätze wählten, die gewünschte Aufmerksamkeit, sondern versprach auch gute Einnahmen.