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Hunger und müde Füße führen uns zurück in das Hotel, andere mögen ein Hochbett in der Jugendherberge gemietet haben, in einem alt ehrwürdigen Sommersitz residieren oder sich bei bed and breakfest für den Abend frisch machen. Die schöne Altstadt zieht am Abend alle gleichermaßen an.
Die gesamte Altstadt ist ein großes Kaufhaus, nur nicht so langweilig und für die Shoppingfreunde eine Glanzstunde des Flanierens, Schauens und Kaufens. Denn jeder Laden stellt auf kleinster Fläche die Lieblingsstücke filettiert und aufgeputzt in das Schaufenster. Ob Brötchen, Blumengestecke, Küchenzierrat, dünne Kleidchen, feine Lederwaren, Schuhe oder Taschenmesser es gibt nichts was es nicht gibt.
Bozen ist seit etwa einem Jahrtausend begehrte Handelsstadt, Tauschplatz für die bäuerlichen Erzeugnissen aus der Gegend, kostbaren Waren aus aller Welt eingeschifft über Venedig und Waren die aus dem Norden über die Alpen getragen wurden.
Kluge Stadtvätern gaben jedem der sich in der Altstadt niederlassen und bauen wollte nur einen 3.60 breiten Grund. So sind es schmale Häuser geworden, die mit Erkern, vierstöckig nebeneinander kleben. Wie die Menschen, die darin wohnen, gleicht keiner der anderen. Und ich möchte jede Fassade genau ansehen. Im Erdgeschoß die schmuck gestalteten Ladenfenstern, gusseisene Handwerksschilder erzählen von den Berufen und Branchen ihrer ehemaligen Besitzer. Die üppigen Wandmalereien zeugen von Kunstliebe und dem Reichtum der Bürger.
Abends ist es im April schon so warm, dass ein bunt gemischtes Völkchen, jung und alt vor den vielen Bars und Restaurants sitzen. Vom Nachtleben in Bozen kann ich wenig berichten, nach einem guten südtiroler Pfanderl und am Glaserl Vernatsch im Weißen Rössl wird mein Geist träge und meine Zunge schwer. Für einen schlechten Scherz jedoch bin ich nie zu müde: Was beginnt mit T und endet auf itten?
Morgen schweben wir mit der Bahn auf den...... Ritten.